Millionen Euro Fördergelder, Synergie und Koordination: Ausbau der Breitbandinfrastruktur
Artikel vom: 22.04.2021
Gut 15 Monate nach Gründung des Zweckverbands Breitband Landkreis Schwäbisch Hall hat der Ausbau der Breitband Infrastruktur Fahrt aufgenommen.
Ein gutes Jahr nach Gründung des Zweckverbands Breitband Landkreis Schwäbisch Hall hat das kleine, aber schlagkräftige Team die Arbeit unter Highspeed aufgenommen und hält die Fäden zur Koordination des Breitbandinfrastruktur-ausbaus - und die Millionen Euro an Fördergeldern dafür - in Händen.
Einige Zahlen verdeutlichen das Volumen im Landkreis und lassen erahnen, welchen Herausforderungen sich der Zweckverband Breitband stellt, um die „weißen Flecken“ auf der Landkreiskarte zu beseitigen. Als „Weiße Flecken“ zählen unterversorgte Gebiete, die in den nächsten drei Jahren nicht durch einen Netzbetreiber auf eine Übertragungsrate von mindestens 30 Mbit/s ausgebaut werden und für die von Bund und Land Fördermittel für den Ausbau bereit gestellt werden:
Geschätzte Gesamtkosten Ausbau „weißer Flecken“: über 300 Mio. Euro
Gesamtsumme der bereits jetzt schon akquirierten Fördermittel: über 253 Mio. Euro
Davon Bundesfördermittel: 144 Mio. Euro
Davon Landesfördermittel: 108 Mio. Euro
Davon Beraterförderung Bund: 1 Mio. Euro
Etwa 21,5 Mio. Euro Fördergelder sind darüber hinaus beantragt
Landrat Gerhard Bauer, Vorsitzender des Zweckverbands, ist sehr zufrieden mit der Arbeit des Teams in Wolpertshausen: „Angesichts der Tatsache, dass Millionen von Euro dafür ausgegeben werden, um die „weißen Flecken“ mit schnellem Internet zu versorgen, ist die einzig sinnvolle Vorgehensweise, die Koordination durch eine übergeordnete Stelle für alle Kommunen und den gesamten Landkreis anzugehen. Nur so können Know-How, Ressourcen und Gelder am effizientesten und mit den höchsten Synergieeffekten eingesetzt werden.“
Die anhaltend angespannte Situation um die Eindämmung des Corona-Virus mit Schließungen, Homeschooling und digitalen Meetings führt die Notwendigkeit des schnellen Ausbaus der Breitbandinfrastruktur beinahe täglich vor Augen. Bei den ersten Maßnahmen kann der Zweckverband Erfolg vermelden.
Mittlerweile laufen die ersten eigenen Maßnahmen an, in Ilshofen-Gaugshausen sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen und in Vellberg-Lorenzenzimmern werden in diesen Tagen die letzten Arbeiten verrichtet. Es wurde das Glasfasernetz in den Orten verlegt und alle Haushalte angeschlossen und mit Glasfaseranschluss versorgt.
Ein Sonderprojekt der dringenden Art war der Breitbandanschluss für das Kreisimpfzentrum in Rot am See – innerhalb von gut zwei Wochen wurde dort das schnelle Internet realisiert, inklusive Förderung, Tiefbau und Netzbetrieb.
In Michelfeld-Büchelberg startet derzeit die nächste eigene Maßnahme, der sich die Stadtwerke Schwäbisch Hall zur Sanierung der Stromleitungen anschließen. „Diese sogenannten Mitverlegungen sind im Breitbandausbau gewissermaßen das Sinnbild an Synergie: Es finden Tiefbauarbeiten aus den unterschiedlichsten Gründen seitens der Kommunen, Strom-, Gas- oder Wasserversorger statt. Wir vom Zweckverband nutzen dann diese Gelegenheit, um Lehrrohre für die Glasfaserkabel mit zu verlegen – kosteneffizienter geht es nicht!“ so Heinz Kastenholz, Geschäftsführer des Zweckverbands. „Und in Michelfeld ist es zum ersten Mal andersherum – wir reißen die Straßen auf und die Stadtwerke sanieren im Zuge dessen ihre Stromleitungen.“
Gerade die Mitverlegungen haben Thomas Göhler, zuständig für Tiefbau und Technik, in den letzten Monaten viel beschäftigt. Im Jahr 2020 wurden 43 Mitverlegungen realisiert, im ersten Quartal 2021 sind es schon 30. Hier profitiert der Zweckverband von seiner wachsenden Bekanntheit: „Mittlerweile melden sich die Institutionen und Unternehmen von selbst bei uns und bieten uns die Mitverlegung an. Früher sind wir den Möglichkeiten häufiger hinterhergesprintet,“ so Kastenholz.
Viel passiert derzeit auch im unsichtbaren Hintergrund, denn für die verschiedenen Teilabschnitte der größten Baustelle im Landkreis laufen gerade die Planungsausschreibungen, bevor dann Ausschreibung und Vergabe für den Tiefbau folgen. In der öffentlichen Verwaltungsratssitzung Ende März fielen die Vergabeentscheidungen für weitere sieben Planungslose und auch die Vergabeentscheidung für den Netzbetrieb wurde getroffen. Der obsiegende Bieter ist die NetCom BW, sie erhält damit den Zuschlag für den Netzbetrieb in den weißen Flecken. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die Bürgerinnen und Bürger in den Orten tatsächlich angeschlossen sind.
Die Ausschreibungs- und Vergabeverfahren in Zahlen:
29 Lose für Planungsaufträge in fünf Ausschreibungsclustern wurden ausgeschrieben
12 Lose für Planungsausaufträge sind bereits erteilt
Für 7 Planungsaufträge wurde die Vergabeentscheidung getroffen, die Aufträge werden kurzfristig erteilt 5 Planungsaufträge stehen zur Vergabeentscheidung an
1 aktive G-Ü-Ausschreibung, (Planung und Bau umfassend), derzeit erfolgen die finalen Angebotsabgaben
Nicht nur der Vorsitzende des Zweckverbands, Landrat Gerhard Bauer ist zufrieden mit dessen Leistung, auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Zweckverband, sowie Partner und Dienstleister äußern sich durchweg positiv über die Zusammenarbeit. So ist der Ilshofener Bürgermeister Blessing voll des Lobes: „Es hat alles super funktioniert, die Arbeiten auf der Baustelle wurden zügig und ohne Probleme verrichtet. Ich bin stolz, als erste Kommune von den Leistungen des Zweckverbands profitiert zu haben und natürlich auch über den erfolgten Ausbau. Ich danke dem Team für die gute Zusammenarbeit, jederzeit gerne wieder!“
“Zugegebenermaßen sind die meisten unserer Bauabschnitte bisher erst auf dem Reißbrett zu sehen“, so Landrat Gerhard Bauer, „aber das wird noch!“
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