Die wichtigsten Begriffe leicht erklärt

Bevor es hier nur um "Bahnhof" und "Abfahrt" geht, haben wir hier die wichtigsten Begriffe zum Thema für Sie erklärt!

Backbone

Übersetzt bedeutet der Begriff "Rückgrat" und in Zusammenhang mit dem Breitbandausbau ist ein leistungsstarkes glasfaserbasiertes Kernnetz gemeint, das jedoch - im Gegensatz zum Zugangsnetz – nicht bis zum Endkunden reicht. Das Backbone-Netz ist ein Netzwerk mit hoher Bandbreite, welches einzelne Subnetze miteinander verbindet. 
In der Praxis handelt es sich um die Vernetzung zwischen den Kommunen.

Betreibermodell

Ein mögliches Fördermodell: Eine Kommune baut ihr eigenes Netz und verpachtet den Betrieb, wobei die Investitionskosten gefördert werden. Die Kommune bleibt Inhaber des Netzes, mind. bis zum Ende der Zweckbindungsfrist.

FTTx

Fiber-To-The-X
bezeichnet die verschiedenen glasfaserbasierten Ausbautechnologien, also die Nähe der Glasfaser bis
zum jeweiligen Anschlusspunkt.

  • FTTC = Fiber-To-The-Cabinet/Curb
    Glasfaser bis zum Kabelverzweiger (Kvz), üblicherweise der “graue Kasten” an der Straße.
  • FTTB = Fiber-To-The-Building
    Glasfaser bis zum Hausanschlusspunkt.
  • FTTH = Fiber-To-The-Home
    Glasfaser bis in die Wohneinheit.

Glasfaserkabel

Glasfaserkabel bestehen je nach Anwendung aus Mineralglas (meist Kieselglas bzw. Quarzglas) oder organischem Glas (Kunststoff) und werden zur Übertragung hoher Datenmengen genutzt, da diese auch auf große Entfernungen kaum Leistungsverluste aufweisen. Die Datenübertragung erfolgt optisch in Form von Licht.

Grauer Fleck

Als graue Flecken gelten Gebiete, in denen aktuell lediglich eine Übertragungsrate von mindestens 30 MBit/s von einem Anbieter verfügbar ist und in den kommenden drei Jahren kein weiteres NGA-Netz geplant ist.

Kupferkabel

Kupfer-Doppeladern bilden die Basis des kabelgebundenen Telefonnetzes auf Zugangsnetzebene in Deutschland. Über verschiedene DSL-Technologien (Digital Subscriber Line) können diese Kupferkabel als Breitbandanschluss genutzt werden. Die realisierbare Bandbreite hängt dabei maßgeblich von der Länge und Qualität der Kupferleitungen von der Verteilerstelle bis ins Haus ab.

Leerrohre

Leerrohre dienen dazu, die zukünftige Verlegung von Kabeln zu vereinfachen. Wo bereits Leerrohre vorhanden sind, müssen keine weiteren Tiefbauarbeiten durchgeführt werden, um beispielsweise Glasfaserkabel zu verlegen (siehe Materialkonzept).

Markterkundungsverfahren

Abgekürzt MEV; eine Marktbefragung zum Bestand und zukünftigen Ausbauplanungen. Nur wenn hier keine Infrastrukturen existieren oder in den nächsten drei Jahren geplant sind, liegt ein Marktversagen vor. Ansonsten gibt es keine Rechtsgrundlage für den Einsatz von Fördermitteln.

Materialkonzept

Einheitliche und nachhaltige Vorgaben des BMVI zu den Kapazitäten der zu verlegenden Infrastrukturen, um zukünftige Grabungsarbeiten zu verhindern und die Infrastrukturen durch Dritte mitnutzbar zu machen.

NGA

Next-Generation-Access; Hochleistungsfähiges Zugangsnetz, laut EU definiert als mind. 30 Mbit/s im Downstream zzgl. zusätzlicher Merkmale.

Open Access

Ein Open Access Netz steht allen Providern marktoffen und diskriminierungsfrei zur Verfügung. Der Betreiber des Netzes kann mehrere Dienstanbieter auf sein Netz lassen, aus denen der Endkunde seinen Dienstanbieter frei auswählen kann. Alle geförderten Netze müssen diesen offenen Zugang gewährleisten.

Trenching

Trenching beschreibt das Verfahren zur Verlegung von Rohren für Glasfaserleitungen, bei dem mittels Frästechnik schmale Gräben und Schlitze in Böden und Asphalt eingebracht werden. Diese Verlegemethode beansprucht nur wenig Platz und ermöglicht eine schnelle Fertigstellung von Leerohr- und Glasfasertrassen. Die unterschiedlichen Trenchingverfahren (Micro-, Mini- und Macrotrenching) unterscheiden sich in der Tiefe und Breite der realisierten Verlegefuge sowie in der verwendeten Schneide- bzw. Frästechnik.

Vectoring

VDSL2-Vectoring ist eine Übertragungstechnik über die Telefonkupferleitungen im FTTC-Netz, die gegenüber gewöhnlichem VDSL2 eine Übertragung höherer Bandbreiten bei größerer Reichweite an die Endkunden ermöglicht. Dieses Verfahren verringert bei der Signalübertragung auftretende Störungen, die durch Übersprechen zwischen benachbarten Teilnehmeranschlussleitungen entstehen.

Weißer Fleck

Als weiße Flecken gelten unterversorgte Gebiete, in denen aktuell keine NGA-Versorgung (≤ 30 MBit/s) besteht und in den nächsten drei Jahren keine NGA-Netze geplant sind.

Wirtschaftlichkeitslückenmodell

Ein mögliches Fördermodell: Eine Kommune sucht per Auswahlverfahren ein Privatunternehmen, das gegen Finanzierung der  voraussichtlichen Wirtschaftlichkeitslücke (Barwert aller Einnahmen abzgl. Barwert aller Ausgaben des Netzes) ausbaut und die gewünschte Breitbandversorgung im Gebiet sicherstellt. Das Privatunternehmen wird Inhaber des Netzes.

Zugangsnetz

Netzabschnitt zwischen Endkunden und nächstgrößerer Verteilerstation.