In Bühlerzell werden feierlich die Spaten gestochen
Artikel vom: 13.06.2023
Beim Spatenstich Mitte Mai feiert die Gemeinde Bühlerzell gemeinsam mit den Beteiligten den offiziellen Startschuss der Breitband-Bauarbeiten.
Bei schönstem Sonnenschein finden sich an der Rudolf-Mühleck-Halle die Beteiligten ein, um gemeinsam auf den Beginn des Tiefbaus anzustoßen. Die „Weißen Flecken“ (Anschlüsse mit weniger als 30 Mbit/s) gehören dort bald der Geschichte an.
Landrat Gerhard Bauer begrüßt als Vorsitzender des Zweckverbands Breitband alle Gäste und betont, wie wichtig die Arbeit des Zweckverbands für die Kommunen im Landkreis ist. Umso dankbarer ist er, dass Bund und Land den Gemeinden und Städten finanziell unter die Arme greifen. Er richtet seinen Dank an die anwesenden Vertreter der Fördermittelgeber, Herrn Voss von „PriceWaterhouseCoopers“ und an Dr. Möser sowie Frau Manthey vom Innenministerium. „Neben den Geldern, die dank der günstigen Förderkulisse die Versorgung in den ‚weißen Flecken' zu 90 Prozent finanzieren, ist auch ein nicht unerheblicher Aufwand an Koordination, Planung, Beratung, Ausschreibungs- und Fördermittelmanagement notwendig, um den Infrastrukturausbau in dieser Geschwindigkeit voranzutreiben. Ab heute können sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Bühlerzell freuen. Es dauert nicht mehr lange, bis das Glasfaserkabel auch in ihrem Keller liegt“, so der Landrat.
Bürgermeister Botschek schließt sich dem Dank an die Fördermittelgeber an. Außerdem betont er, wie froh er ist, dass der Zweckverband besteht und die Kommunen bei dem Vorhaben kompetent unterstützt. Nicht alle Gemeinden würden gleichermaßen davon profitieren können – Bühlerzell aufgrund seiner geringen Einwohnerdichte allerdings überdurchschnittlich. Schließlich macht besonders dieser Punkt eine Baumaßnahme planerisch aufwändig und natürlich auch teuer, da viel Tiefbau nötig ist, um wenige Gebäude anzubinden. So müssen ca. 150 km Glasfaserkabel und 40 km Leitungsgräben verlegt werden, damit ungefähr 420 Hausanschlüsse hergestellt werden können. Die Ausgaben dafür belaufen sich auf insgesamt 14 Millionen Euro. Was Bühlerzell zu den kostenintensivsten Maßnahmen im Verbandsgebiet macht.
Um die Kosten einzudämmen, plant die Gemeinde vorausschauend: Parallel zum Ausbau der Wasser- und Abwasserinfrastruktur werden auch Glasfaserleitungen verlegt, um Synergien zu nutzen. Darüber hinaus wurden mit Blick auf die Zukunft bereits bei vorhergehenden Gelegenheiten Leerrohre verlegt, damit ein erneuter Tiefbau vermieden werden kann.
Dr. Möser, Abteilungsleiter Digitalisierung des Landes Baden-Württemberg, ist sichtlich erfreut über die durchdachte Planung. „Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, Leitregion beim Thema Digitalisierung zu werden und nimmt hierfür sukzessive mehr als fünf Milliarden Euro in die Hand. Schließlich entscheidet die digitale Infrastruktur mittlerweile, wo sich die Menschen niederlassen“, so Dr. Möser. Die fünfeinhalb Millionen Euro des Landes seien also sinnvoll investiert in Bühlerzell, damit die Gemeinde ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen kann.
Dem kann sich Herr Voss als Vertreter des Bundes nur anschließen. „Überall bedeutet der Zugang zum schnellen Internet die Teilnahme am Fortschritt. Weiterentwicklung, Innovationen, Erfolg und Wohlstand – dieser Schritt in die digitale Welt hat große Bedeutung. Die Realisierung dieses wichtigen Standortfaktors entsprechende Dringlichkeit“, betont der Projektverantwortliche von „PriceWaterhouseCoopers“.
Für die Planung des Ausbaus in Bühlerzell konnte das lokale Ingenieurbüro „kp engineering GbR“ aus Schwäbisch Hall gewonnen werden. Auch das ausführende Tiefbauunternehmen „Infratech Bau“ ist bereits in anderen Kommunen für den Zweckverband tätig. Die errichtete Infrastruktur wird nach Beendigung der Baumaßnahme an den künftigen Netzbetreiber „NetCom BW“ aus Ellwangen übergeben. Binnen vier Monaten nach der Netzübergabe soll dann die notwendige, aktive Technik zur Datenübertragung errichtet und installiert werden.